CROSSING Interview mit Doro Seror, performance artist, München

"Schwelle ist für mich eine Aufforderung zum Durchgehen, zum Durchqueren von etwas. Da hab ich eine große Wandlung, eigentlich ziemlich bewusst, mit mir vorgenommen. Früher war ich eigentlich fast wie süchtig nach Schwellen, - auf Türen zugehen die geschlossen sind. Also ich habe viel an geschlossene Türen geklopft und mich wahnsinnig aufgerieben an dieser Idee, dass ich das doch schaffen muss, die zu öffnen und jetzt ist für mich die Schwelle eigentlich der Moment eines Innehaltens und zu gucken, ist da eine Tür, die aufgeht? Leicht aufgeht? Und wenn sie nicht aufgeht, dann dreh ich mich eben um und stehe auf der Schwelle und drehe mich um und gehe zur nächsten Tür und gehe eben nur noch durch diese Tore oder Türen durch, die sich auch für mich öffnen, also freiwillig. So ist die Schwelle eigentlich zu einem ganz schönen Begriff des Innehaltens geworden. Das ist mir auch oft bewusst, weil ich hier eben auch so einen ‘Performance Space’ hab der eine Schwelle ist zwischen Innen und Außen oder dem, fast könnte man sagen, dem Himmlischen und dem Irdischen. Also so betrachte ich eigentlich die Schwelle, ein Innehalten bei einem Durchgang zu etwas Weiterem, Größerem." read more