CROSSING Interview mit Karl Neuffer

Die Kunst ist das Nachhaltigste, was es in der Menschheitsgeschichte gegeben hat...

"...dass man in der Zuwendung zur Welt und auch zu ihrer Materialität eigentlich viel mehr spirituellen Gewinn ziehen kann, als wenn man jetzt in irgendwelche übersinnlichen Welten abschweift und den Weg zurück nicht mehr findet....."

"...Für den Dekonstruktivisten kommt aus der Welt in Wahrheit nichts entgegen, sondern er glaubt ja, dass alles ein Konstrukt wäre. Das ist natürlich ein rasender Irrtum, weil der Mensch sich selber nicht mehr überschreiten kann, weil der Moment der Transzendenz dann nicht mehr gefunden wird. Wenn man meint, dass man die Wirklichkeit verändert, wenn man an der Sprache herumbastelt und die Grammatik zerstört, so wie man das heute macht und fühlt sich dann sehr fortschrittlich, ist es im Grunde genommen kein Fortschritt, weil gewachsene Denkstrukturen zerstört werden und anstelle dessen etwas Künstliches gesetzt wird, was dann den Glauben erzeugen soll, dass dadurch in der Welt etwas besser geworden wäre..."

"...Dadurch entsteht eine Aufladungsmöglichkeit im Prozess der Wahrnehmung des Gegenstandes, in seiner optischen Qualität und damit können wir lernen, dass in der sinnlichen Wahrnehmung eigentlich etwas drin steckt, was über den momentanen Zustand, in dem sie stattfindet, hinaus weißt.Also jeder Gegenstand kann insofern auch zu einem Kunst-Gegenstand werden, quasi durch eine magische Weihe, die in der Art und Weise, wie man mit dem Gegenstand umgeht, vollzogen werden kann. Insofern ist der Künstler eigentlich der Priester der Realität, der Wirklichkeit, wie sie erscheint. Damit vollzieht sich Authentizität der Kunst, also so kann man es sehen, muss man aber nicht..."

"...Also die elektronische Technik verspricht uns die Welt frei Haus. Das ist nicht schlecht und man könnte es als eine gute Sache ansehen, wenn man sich dadurch aber auch klar macht, dass man dann auch die Verantwortung für die ganze Welt übernimmt.."..read more