works

Katharina Lökenhoff ’s artistic work is guided by the concept of the membranous. The interface that remains passable and, as a resonating place, leaves room for movement and encounter. Like the skin, it forms a common level of contact between the world and the body, remaining flexible and mobile in its tiligree structure, but also vulnerable. In the membrane works by Katharina Lökenhoff, this becomes effective both formally in the creative means as well as in terms of motif and aesthetics: evident in the supple material of the wax skin, with which the canvas or painting surface becomes a permeable fabric – with iridescent surfaces that range from a delicate, shiny to a matt, opaque appearance. The silk dipped in wax testities to a lightness and transparency that both conceals and reveals. lt is a tactile art in which the skin is not an object of voyeurism, but becomes a feeling subject. In the series of typological portraits, this is expressed in the changing membrane skins, through which certain states of consciousness appear in the face. Seeing as touching, in which the eye (of the artist) can sometimes lose its distance and lead to an encounter with itself. The material image carrier literally becomes a membrane where opposing movements intersect. The composition and format of the portraits themselves also create moments of contact, in which the visual axes penetrate each other and lead us into our own inner selves. Driven by a permeability that dissolves hierarchies and questions positionings and orientations, Lökenhoff’s works approach threshold situations and moments that repeatedly elude strict binarities.
Text Julia Martel, Translation Alexandra Dorstewitz
Leitend für die künstlerische Arbeit von Katharina Lökenhoff ist ein Konzept des Membranischen. Die Grenzfläche, die passierbar bleibt und als ein resonierender Ort Raum für Bewegung und Begegnung lässt. Wie die Haut bildet sie eine gemeinsame Berührungsebene von Welt und Körper, bleibt in ihrer filigranen Struktur flexibel und beweglich, aber auch verletzlich. In den Membran-Arbeiten von Katharina Lökenhoff wird das sowohl formal in den gestalterischen Mitteln als auch motivisch und ästhetisch wirksam: Augenscheinlich im geschmeidigen Material der Wachshaut, mit der die Leinwand bzw. der Malgrund zu einem durchlässigen Gewebe wird – mit changierenden Oberflächen, die von einer zart-glänzenden bis hin zu einer matt-opaken Anmutung reichen. Die in Wachs getauchte Seide zeugt von Leichtigkeit und Transparenz, die ver-hüllend und enthüllend zugleich wirkt. Es ist eine taktile Kunst, in der die Haut nicht Schaulust darbietet, sondern zum fühlenden Subjekt wird. In der Serie der typologischen Porträts findet das einen Ausdruck in den wandelnden Membranhäuten, über die bestimmte Bewusstseinszustände im Antlitz aufscheinen. Ein Sehen als Berühren, in dem auch das Auge (der Künstlerin) zuweilen an Distanz verlieren und zur Begegnung mit sich selbst führen kann. Der materielle Bildträger wird buchstäblich zur Membran, an der sich gegenläufige Bewegungen kreuzen. Komposition und Format der Porträts selbst bedingen zudem Berührungsmomente, in denen sich die Blickachsen im Angeblicktwerden durchdringen und ins eigene Innere führen. Getragen von einer Durchlässigkeit, die Hierarchien auflöst, Positionierungen sowie Ausrichtungen infrage stellt, nähern sich Lökenhoffs Arbeiten Schwellensituationen und -momenten, die sich strikten Binaritäten immer wieder entziehen. Fragen zur Erfahrung, Überwindung und Verschiebung von Grenzen treten in den Arbeiten der Künstlerin Katharina Lökenhoff in den Mittelpunkt. Das spiegelt sich u.a. im verwendeten Material der Wachshaut wider, mit dem jeder Grenze und Begrenzung immer auch eine Permeabilität innewohnt.